Dresden – Samstag, 14:00 Uhr. Das Rudolf-Harbig-Stadion wird beben. Über 30.000 schwarz-gelbe Fans erwarten den SV Sandhausen zum vorletzten Heimspiel der Drittligasaison 2024/25. Und auch wenn es tabellarisch nach einem klaren Duell zwischen Aufstiegsfavorit und Abstiegskandidat aussieht, birgt das Spiel reichlich Brisanz. Denn für die einen ist es ein nächster Schritt Richtung 2. Liga – für die anderen könnte es bereits das bittere Ende sein.
Die SGD reist mit breiter Brust an – pardon, sie bleibt daheim, aber das Selbstbewusstsein reist mit: Platz 1, fünf Punkte Vorsprung auf Rang 3, zuletzt ein starker 2:0-Sieg in Saarbrücken. „Die Ziellinie ist in Sichtweite, aber noch lange nicht erreicht“, heißt es im vereinseigenen Format Dynamo Kompakt. Trainer Thomas Stamm mahnt dennoch zur Vorsicht: „Wir wissen, dass Sandhausen in Bielefeld gewonnen hat. Es wird ein hartes Stück Arbeit“.
Ganz andere Vorzeichen beim SV Sandhausen: Sieben Niederlagen in Serie, nur fünf Punkte in der gesamten Rückrunde, zwei Trainerwechsel – aktuell stehen Dennis Diekmeier und Gerhard Kleppinger in der Verantwortung. Und: Verliert der SVS in Dresden und endet das Duell Mannheim gegen Stuttgart II nicht remis, steht der Abstieg bereits fest.
Thomas Stamm sieht den Fokus seiner Mannschaft klar geschärft: „Die Jungs sind hungrig auf mehr – aber wir dürfen nichts auf die leichte Schulter nehmen“. Im Training wurde laut Verein intensiv gearbeitet, man sei „klar im Kopf“, betont Stamm. Top-Stürmer Christoph Daferner, mit 18 Treffern aktuell bester Torjäger der Liga, weiß, worauf es ankommt: „Wir dürfen nicht verkrampfen – aber auch nicht zu locker sein“.
Auch beim SVS hat man noch nicht abgeschrieben. Torwart Nikolaj Rehnen, zuletzt zurück im Kasten, bringt es auf den Punkt: „Wir müssen alles reinhauen – mit 100 Prozent auf dem Platz stehen, das ist unsere einzige Chance“. Interimstrainer Diekmeier schätzt den Gegner realistisch ein: „Dresden hat eine super Mannschaft, starke Einzelspieler, eine Wucht von Fans – aber das Spiel gehört erst mal uns“.
23 Pflichtspiele gab es bislang zwischen beiden Teams. Mit 10 Siegen liegt Sandhausen vorn, Dresden kommt auf 6 Siege, 7 Duelle endeten unentschieden. Das Hinspiel gewann Dresden mit 1:0 – ein Wendepunkt: für die SGD der Auftakt in eine starke Rückrunde, für den SVS der Startschuss zur Talfahrt.
Bei Dynamo fehlen Andi Hoti und Paul Lehmann verletzt. Ansonsten kann Coach Stamm aus dem Vollen schöpfen. Bei Sandhausen sind Jakob Lewald und Niklas Kreuzer besonders motiviert: Sie kehren an ihre alte Wirkungsstätte zurück.
Dresden ist heimstark, Sandhausen auswärtsschwach. Die SGD hat die meisten Siege der Liga, Sandhausen die längste Negativserie. Doch genau das macht die Partie so spannend – denn Teams, die mit dem Rücken zur Wand stehen, haben in der Vergangenheit oft überrascht.
Das Rudolf-Harbig-Stadion ist ausverkauft. Über 30.000 Zuschauerinnen und Zuschauer werden erwartet. Die Sektorentrennung ist aufgehoben, das Wetter spielt mit. „Ein Spiel, das Spaß macht“, sagt Rehnen – „aber wir wollen es ihnen versauen“.
Es ist angerichtet für einen intensiven Fußballnachmittag: Aufstiegsreifer Tabellenführer trifft auf abstiegsbedrohten Traditionsverein. Die Rollen scheinen klar verteilt – aber Achtung: In der 3. Liga gibt es keine Selbstläufer. Dynamo will den nächsten Schritt machen, Sandhausen kämpft ums Überleben. Spannung garantiert.
Quellen und weitere Infos:
- Dynamo Dresden: www.dynamo-dresden.de
- SV Sandhausen: www.svs1916.de
- MDR Livestream: www.mdr.de/sport
- MagentaSport Livestream: www.magentasport.de
- Dynamo Kompakt: YouTube – Dynamo TV
- Rehnen-Interview: Spieltag minus eins – svs1916.de