Ein packendes Duell lieferten sich der SV Sandhausen und der 1. FC Saarbrücken am Samstag vor 6021 Zuschauern am Hardtwald. In einer torreichen Partie setzten sich die Saarländer in der Nachspielzeit mit 4:3 durch und rücken damit näher an die Tabellenspitze der 3. Liga heran.
Die Mannschaft von Rüdiger Ziehl startete furios: Bereits in der 2. Minute brachte Kai Brünker die Gäste nach Vorarbeit von Kasim Rabihic in Führung. Der abgefälschte Schuss des Stürmers landete unhaltbar im linken Eck. Doch die Gastgeber ließen sich davon nicht beeindrucken und drängten auf den Ausgleich. Mehrere gefährliche Abschlüsse – unter anderem von Greil, Butler und Otto – blieben ungenutzt. In der 44. Minute glich Patrick Greil nach starker Vorarbeit von Otto mit einem Schuss von der Strafraumkante zum mehr als verdienten 1:1 aus.
Nach der Pause stellte Ziehl auf ein defensiveres 5-3-2-System um. Doch die Umstellung zeigte zunächst wenig Wirkung. Sandhausen ging in der 56. Minute durch einen Kopfballtreffer von Jeremias Lorch nach einem Freistoß von Kreuzer mit 2:1 in Führung.
Der Rückstand wirkte wie ein Weckruf für die Saarländer. Kasim Rabihic setzte mit einem sehenswerten Treffer aus halblinker Position zum 2:2 ein erstes Ausrufezeichen. Danach brachte Ziehl Patrick Schmidt und Maurice Multhaup ins Spiel – ein taktischer Kniff, der sich noch auszahlen sollte. Sebastian Vasiliadis nutzte in der 74. Minute zunächst einen abgeblockten Pass von Rabihic, um mit einem wuchtigen Volley die 3:2-Führung für den FCS zu erzielen.
Doch Sandhausen gab nicht auf. In der 87. Minute gelang Luca Zander der verdiente Ausgleich zum 3:3. Das Spiel schien auf ein Unentschieden hinauszulaufen, doch in der Nachspielzeit nutzten die Saarländer eine Unordnung in der Sandhäuser Defensive. Maurice Multhaup vollendete einen schnellen Vorstoß über rechts zum 4:3-Endstand und besiegelte damit den Auswärtssieg.
„Das war der unverdienteste Sieg seit langem“, räumte FCS-Kapitän Manuel Zeitz nach der Partie ein. Tatsächlich hatte Sandhausen über weite Strecken die Spielkontrolle, scheiterte jedoch mehrfach an der Chancenverwertung. Die Saarländer hingegen überzeugten durch Effizienz und nutzten ihre Gelegenheiten eiskalt aus.
Der 1. FC Saarbrücken bleibt auf Kurs Richtung Tabellenspitze. Trotz der Überlegenheit des Gegners behielt die Mannschaft von Rüdiger Ziehl die Nerven und belohnte sich in einer spektakulären Schlussphase. Die Sandhäuser hingegen müssen sich fragen, warum ihre spielerische Überlegenheit nicht zu einem Sieg reichte.