Zum Auftakt des 13. Spieltags in der 3. Liga empfängt Viktoria Köln am Freitagabend (19 Uhr, Sportpark Höhenberg) den FC Ingolstadt. Beide Mannschaften trennen in der Tabelle nur wenige Punkte – und beide gehen mit völlig unterschiedlichen Gefühlen in die Partie: Während die Viktoria zuletzt zwei Niederlagen hinnehmen musste, hat Ingolstadt nach drei Siegen in Folge wieder Tuchfühlung zur Spitzengruppe aufgenommen.
Köln will nach Rückschlägen wieder Stabilität finden
Nach dem 2:4 gegen Hansa Rostock fordert Viktoria-Trainer Marian Wilhelm eine Reaktion seines Teams: „Vier Gegentore sind zu viel. Wir haben in vielen Phasen ein gutes Spiel gemacht, aber wenn du so einfach Tore kassierst, wird es immer schwer, ein Drittligaspiel zu gewinnen.“ Die Mannschaft habe sich selbst kritisch analysiert und wolle nun „am Freitag besser verteidigen und wieder zeigen, was wir können“.
Trotz der jüngsten Rückschläge sieht Wilhelm seine Elf mental gefestigt: „Die Jungs haben ein hohes Verantwortungsbewusstsein und suchen die Schuld nicht woanders.“ Gegen Ingolstadt erwartet er ein Duell „auf Augenhöhe“ zwischen zwei Teams, die sich in der Liga etabliert haben. „Wir wissen, wo wir stehen, und wollen mit unserer Intensität und unserem Fußball dagegenhalten“, so Wilhelm. Personell gibt es keine Veränderungen gegenüber der Vorwoche: Neben den Langzeitverletzten fallen auch Marco Plädel, Werthomée Boboi, Leander Popp und Janik Tonje weiter aus.
Ingolstadt mit Rückenwind, aber ohne Besuschkow
Auf der Gegenseite reist der FC Ingolstadt mit viel Selbstvertrauen an den Rhein. Unter Trainerin Sabrina Wittmannfeierte der FCI zuletzt drei Siege in Serie – darunter das 3:1 im Derby gegen Saarbrücken. „Wir sind noch nicht sattelfest, aber man merkt, dass sich Abläufe verfestigen“, sagte Wittmann. Die Entwicklung sei „ein Prozess“, bei dem „Stabilität, Arbeit und auch ein bisschen das Glück des Tüchtigen“ eine Rolle spielen.
Allerdings muss Ingolstadt auf Mittelfeldmotor Max Besuschkow verzichten, der nach seiner fünften Gelben Karte gesperrt fehlt. „Besu ist einer unserer Eckpfeiler. Sein Ausfall tut weh, aber wir können ihn gut ersetzen“, betonte Wittmann. Ob sie das System umstellen oder zwei Sechser aufbieten wird, ließ sie offen.
Im Angriff hat die Trainerin derzeit die Qual der Wahl: Sowohl David als auch Joker Jan Sturm überzeugten zuletzt mit Toren. „Keiner hat ein Schild auf dem Kopf – Einwechselspieler oder Startelfspieler. Wir haben das Glück, dass viele Jungs auf einem sehr guten Level sind“, so Wittmann.
Zwei Teams mit ähnlicher Philosophie
Beide Trainer erwarten ein intensives und taktisch geprägtes Spiel. Wilhelm lobt den Gegner für dessen Entwicklung: „Ingolstadt hat eine hohe Intensität gegen den Ball und klare Abläufe. Sie sind sehr unangenehm im Pressing.“ Wittmann wiederum sieht in der Viktoria „eine stabile Mannschaft mit klarer Idee und spielerischen Lösungen“.
Ingolstadt hat noch nie in Köln gewonnen, doch Wittmann misst dieser Statistik keine große Bedeutung bei: „Wir wollen das Spiel gewinnen – egal, was vorher war.“ Ihr Ziel ist klar: den vierten Sieg in Folge.
Für Viktoria Köln hingegen geht es darum, nach zwei Niederlagen zurück in die Spur zu finden und die Heimstärke wieder auszuspielen. Wilhelm: „Unsere Fans sind ein großer Faktor. Wir wollen an unsere Auftritte hier anknüpfen und nach der Niederlage den nächsten Dreier folgen lassen.“
Anpfiff ist am Freitagabend um 19 Uhr im Sportpark Höhenberg. Die Abendkasse öffnet ab 17.30 Uhr.
