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Drittligaprognose Teil 4: Die Aufstiegskandidaten

Rot-Weiß Essen:

Nach der Hinrunde der vergangenen Saison herrschte absolute Krisenzeit in Essen. Trainer Uwe Koschinat übernahm das Team Mitte Dezember auf einem Abstiegsplatz und musste direkt eine 0:2 Niederlage im direkten Duell gegen den VfL Osnabrück wegstecken. 

Umso beeindruckender, dass RWE die Saison mit 56 Punkten auf Platz 8 abschließen konnte. Mit 39 Punkten war das Team von Trainer Koschinat die zweitbeste Rückrundenmannschaft hinter Arminia Bielefeld. 

Zur neuen Saison verließ mit Rechtsverteidiger Julian Eitschberger nur ein wichtiger Stammspieler den Verein – die restlichen Abgänge waren allesamt Reservisten. Im Gegenzug wurde die Mannschaft in allen Bereichen gezielt verstärkt.

Fürs Tor kam Malte Brüning (21) aus Trier als neue Nummer drei. Eitschbergers Verlust soll von Michael Kostka (21) aus der polnischen Liga und Jannik Hofmann (22), der per Leihe aus Nürnberg kam, aufgefangen werden. Ebenfalls für die Defensive geliehen wurde Franci Bouebari (21) vom SC Freiburg, um auf Links mit Lukas Brumme zu konkurrieren. Mit Luca Bazzoli konnte man zudem einen aufstiegserfahrenen Spieler aus Münster holen, der bei den Münsteranern in der Saison 2023/24 eine ordentliche Rolle dabei spielte. 

Für die Offensive kehrte Marvin Obuz aus Köln zurück. Dieser war in der Saison 2023/24 bereits nach Essen verliehen und wusste damals zu überzeugen. Ebenfalls aus Köln kam Mittelstürmer Jaka Cuber Potocnik per Leihe. Der Wechsel von Marek Janssen (28) vom SV Meppen stand bereits zur Winterpause fest, dennoch musste man sich in Essen noch ein halbes Jahr gedulden, bis der 1,95m große Stürmer nun Rot-Weiß trägt. 

Uwe Koschinat lässt einen sehr intensiven, körperlichen Ball spielen, der sehr gut zum emotionalen Umfeld an der Hafenstraße passt. 

Fazit: Etablierte Spieler wie Stammkeeper Golz, Linksverteidiger Brumme, die Innenverteidiger Rios-Alonso und Kraulich, Kapitän Schultz, Topscorer Arslan, etc… blieben allesamt in Essen. Die Euphorie ist groß, die Testspiele verliefen, bis auf die Generalprobe gegen Augsburg (1:4), ordentlich bis gut. Die Mannschaft wurde in allen Bereichen verstärkt und scheint gewappnet für die Saison. Das Auftaktspiel gegen 1860 München wird sehr wichtig sein, um die Ambitionen von RWE endgültig in Richtung Aufstieg zu schieben.

1860 München:

Bereits in der Rückrunde konnte 60 unter dem neuen Trainer Patrick Glöckner, nach einer kleinen Findungsphase, für ein wenig Furore sorgen. Zur neuen Saison geht wohl kein Team mit einer ähnlichen Euphorie rein, wie 60. Die Gründe dafür liegen auf der Hand.

Mit Kevin Volland (33) kehrte eine absolute Identifikationsfigur zurück nach Giesing. Er verzichtete auf enorm viel Gehalt bei Union Berlin, um noch einmal mit den Löwen anzugreifen. Ebenfalls aus Berlin, allerdings von Hertha, kam Florian Niederlechner (34). Dieser war ebenfalls in seiner Jugend bereits Spieler bei Sechzig. Kombiniert kommen also 474 Bundesligaspiele und 213 Scorer nach München. Natürlich befinden sich beide im hohen Alter, dementsprechend ist der Druck da sofort Erfolg zu haben. 

Trainer Patrick Glöckner steht für einen attraktiven und dominanten Fußball. 60 wird die Saison im 3-5-2 beginnen, die Generalprobe, gegen die Konkurrenz aus Regensburg, wurde sensationell mit 4:0 gewonnen. 

Im Tor konnte man mit Thomas Dähne (31) von Holstein Kiel einen Keeper verpflichten, der letztes Jahr auf 9 Spiele in der Bundesliga kam. Der belgische Innenverteidiger Siemen Voet (25) kam aus Bratislava, und wurde letzte Saison sogar 3-Mal in der Champions League eingesetzt. Mit seinem linken Fuß, ist er ein geeignetes Pendant zu Kapitän Verlaat und Eigengewächs Dulic in der Dreierkette der Löwen. 
Für die linke Schiene verpflichtete man Killian Jakob (27) von Erzgebirge Aue und Manuel Pfeifer (25) vom TSV Hartberg aus der österreichischen Bundesliga. Jakob stammt ebenfalls aus der Sechzger Jugend, wechselte 2017 für 300.000 nach Augsburg und kehrt nun nach 8 Jahren mit weitaus mehr Erfahrung zurück. 

Für das zentrale Mittelfeld holte man Max Christiansen (28) aus Hannover. Ebenfalls ein bundesligaerfahrener Spieler, der mit Thore Jacobsen und Tunay Deniz um seinen Platz konkurrieren wird. 

Mit Sigurd Haugen (28) und Justin Steinkötter (25) kamen noch zwei Verstärkungen für den Sturm. Haugen war letztes Jahr auf Leihbasis für Hansa Rostock unterwegs, und erzielte 10 Tore. Steinkötter konnte in der Regionalliga Südwest für den TSV Steinbach 20 Tore erzielen.

Fazit: 1860 geht als absoluter Topfavorit in die neue Saison. Existierende Nebenkriegsschauplätze können durch die große sportliche Euphorie ignoriert werden, die Mannschaft scheint bereits sehr gut aufgestellt. Das erste Spiel heute Abend gegen RWE wird sicherlich nochmal neue Erkenntnisse liefern, aber die Favoritenrolle für das Spiel und die Saison, liegt klar bei 60.

Jahn Regensburg:

Der Jahn ist in den letzten Jahren eine ziemliche Fahrstuhlmannschaft geworden. 2023 stieg man ab, 2024 wieder auf, nun nach einer Saison direkt wieder ab. Es wird also definitiv Zeit den Verein in ruhigeres Fahrwasser zu geleiten. 

Gelingen soll das mit Coach Michael Wimmer. Der 45-jährige wechselte nach einem halben Jahr in Schottland beim FC Motherwell in die Oberpfalz. Er präferiert ein 3-4-3 System, dies ließ er auch in der gescheiterten Generalprobe gegen 1860 (0:4) spielen. 

Wimmer kann auf einen existierenden Stamm in der Mannschaft zurückgreifen. So blieben die beiden Torhüter Felix Gebhard und Julian Pollersbeck, Nachwuchstalent Leopold Wurm und Robin Ziegele in der Innenverteidigung, das Zentrum besetzen werden die beiden erfahrenen Christian Kühlwetter und Andreas Geipl. Vorne blieben der momentan verletzte Eric Hotmann und Dejan Galjen.

Gute Voraussetzungen also, um eine Mannschaft um diese Achse herum zu bauen. Für die Innenverteidigung verpflichtete man Felix Strauss (24) aus Trnava, Leo Mätzler (23) aus Lustenau und Nick Seidel (20) kam per Leihe aus Nürnberg. Für die rechte Schiene kehrte der zweitligaerfahrene Sebastian Stolze (30) nach 4 Jahren zurück, dazu wurde der junge Davis Asante (22) aus Bremen geholt. Für die linke Seite kamen mit Nicolas Oliveira (21) und Benedikt Bauer (21) zwei junge Spieler aus der zweiten Liga, die sich dort einen ebenbürtigen Wettbewerb bieten werden. 

Hinter den beiden etablierten Kühlwetter und Geipl, wird sich die Fürther Leihgabe Philipp Müller (21) versuchen aufzudrängen. Ebenfalls aus Franken geliehen wurde der junge Nürnnerger Dustin Forkel (20), für eine der drei vorderen Positionen. Komplettiert wird der Angriff von zwei Neuzugängen aus der Regionalliga. Lucas Hermes (25) kam vom FSV Frankfurt und erzielte letzte Saison 13 Tore für die Bornheimer. Phil Beckhoff (25) kam aus Gütersloh, und erreichte dort beeindruckende 26 Scorer in der Regionalliga West.

Fazit: Der Jahn dürfte als der Stärkere der beiden Zweitligaabsteiger gesehen werden. Der Stamm der Mannschaft ist für die dritte Liga qualitativ sehr ordentlich aufgestellt, die Mannschaft wurde sowohl kurzfristig, als auch perspektivisch verstärkt. Regensburg ist sicherlich kein Top-Favorit, aber wird oben durchaus etwas mitmischen können.

Hansa Rostock:

Die Kogge stolperte nach dem letztjährigen Abstieg erst einmal in die dritte Liga. Nach zehn Spielen war das Projekt Bernd Hollerbach Geschichte, und Daniel Brinkmann übernahm das Zepter. 

Brinkmann lässt seine Mannen vornehmlich im 3-4-3 agieren. Im Tor suchte man in Rostock Verstärkung, es scheint aber vorerst bei Benjamin Uphoff als Nummer 1 zu bleiben. Die Dreierkette vor ihm werden vermutlich Kapitän Pfanne und die beiden Neuzugänge Florian Carstens (26, Wehen Wiesbaden) und Lukas Wallner (22, Hannover 96) bilden. Ebenfalls neu für die Innenverteidigung kam Leon Reichhardt (21) vom VfB II. 

Links führt erst einmal kein Weg an Eigengewächs Felix Ruschke vorbei und für die rechte Schienenseite stehen der Tscheche Jan Mejdr und Nico Neidhart zur Verfügung. Für das Zentrum verpflichtete Hansa Kenan Fatkic (27) von Neuchatel Xamax aus der zweiten Schweizer Liga. Der Slowene kam dort auf über 100 Spiele. Auf der Zehn kam Paul Stock (28) aus Elversberg und für die Offensive wurden noch Maximilian Krauß (28) aus Cottbus, Andreas Voglsammer (33) aus Hannover und David Hummel (23) aus Homburg verpflichtet.

Dazu sind mit Adrien Lebeau, Christian Kinsombi und Cedric Harenbrock bereits Offensivkräfte vorhanden, die im System von Trainer Brinkmann gut funktioniere. Was dem Kader eventuell noch fehlt, wäre ein großer Mittelstürmer mit Torgarantie, aber diesen wird praktisch jeder Verein nehmen, wenn er so leicht zu finden wäre.

Fazit: Ohne den fatalen Saisonstart, wäre Hansa wahrscheinlich letzte Saison schon unter die ersten 3 gekommen. Nun wurde der Kader gezielt verstärkt und die Chemie zwischen Trainer und Verein scheint zu passen. Die zwei Generalproben gegen Hannover und Braunschweig gingen mit zwei hohen Niederlagen schief, jedoch konnte man in der Vorbereitung auch Highlights setzen, wie etwa das 3:1 gegen Aston Villa im Ostseestadion. Hansa wird definitiv als einer der absoluten Aufstiegsfavoriten in die Saison gehen.

1.FC Saarbrücken

Denkbar knapp scheiterten die „Molschder“ an Eintracht Braunschweig in der Relegation. Die Stimmung schien erst einmal am Boden, so äußerten die Fans sich kritisch gegenüber der Vereinsführung, Neuverpflichtungen stockten aufgrund einer Budgetverweigerung seitens des Aufsichtsrats, generell wirkt das Umfeld in Saarbrücken nicht euphorisiert.

Dabei verließen bis auf Florian Krüger keine wichtigen Stammspieler den Verein, und es kamen einige namhafte Neuzugänge. Trainer Alois Schwartz ließ in der Vorbereitung vor allem im 3-4-1-2 spielen. Schwartz gilt eher als konservativer Trainer, fokussiert sich eher darauf gegen den Ball sicher zu stehen, als großartige Ballstafetten einzustudieren.

Im Tor steht mit Phillip Menzel einer der besten Torhüter der Liga. Mit Tim Paterok hat man zudem eine sichere Bank als Stellvertreter. Jonas Nickisch (21), der aus Köln an die Saar wechselte, komplettiert das Torwartteam. 

Für die Innenverteidigung wurde Robin Bormuth (29) verpflichtet. Der ehemalige KSC-Innenverteidiger soll das Vakuum an Führungsspielern auffüllen. Sven Sonnenberg verdiente sich durch seine starke Rückrunde und eine herausragende Vorbereitung das Amt des Kapitäns. Joel Bichsel startete letzte Saison durch, fiel aber immer wieder durch massive Böcke auf, so auch in der Vorbereitung. Mit Lasse Wilhelm stehen lediglich 4 nominelle Innenverteidiger unter Vertrag, definitiv eine Planstelle für den Rest des Transferfensters, sollte es bei der Dreierkette bleiben.

Für die linke Seite kam Niko Bretschneider (25) aus Cottbus. Der gebürtige Berliner überzeugte in der Vorbereitung durch gute Auftritte und wird seinen Platz erst einmal sicher haben. Rechts hat der FCS mit Calogero Rizzuto und Philip Fahrner zwei ordentliche Spieler, die allerdings beide auch für Aussetzer anfällig sind. Rizzuto überzeugt durch starke spielerische Fähigkeiten und Durchsetzungsvermögen auf der rechten Seite, seine Flanken lassen allerdings oftmals stark zu wünschen übrig. Fahrner spielte eine ordentliche Saison, erlebte allerdings zwei furchtbare Auftritte in der Relegation gegen Braunschweig und fiel nun die gesamte Vorbereitung verletzt aus.

Auf der Sechs ist Patrick Sontheimer die klare Nummer 1. Der 2023 aus Köln verpflichtete Bayer spielte vergangene Saison enorm auf und verlängerte seinen Vertrag vorzeitig. Belohnt wurde dies mit der Ernennung zum Co-Kapitän. Manuel Zeitz gab sein Amt nach 9 Jahren ab. Der 35-jährige zollt physisch langsam aber sicher dem Alter Tribut, spielt in den Planungen allerdings nach wie vor eine ordentliche Rolle. Ebenfalls im Kader stehen der talentierte Elijah Krahn, der verletzungsgeplagte Sebastian Vasiliadis und Tim Civeja. Richy Neudecker verlängerte kurz vor Vorbereitungsbeginn seinen Vertrag, fällt allerdings ebenfalls schon wieder aus. 

Offensiv ist man mit Kasim Rabihic, Kai Brünker, Patrick Schmidt und Maurice Multhaupt bereits letztes Jahr ordentlich aufgestellt gewesen. Es fehlte nur an Unterschiedsspielern, wie Krüger es beispielsweise war. Diese Rolle sollen nun Florian Pick (29) und Dominic Baumann (30) einnehmen. Beide bewiesen bereits in Liga 3 den besagten Unterschied ausmachen zu können, und werden sicherlich eine enorme Bereicherung für die oft zu harmlose Offensive des FCS sein. Dazu kam mit Luca Wollschläger (22) ein großgewachsener Stürmer aus Berlin, Amine Groune (27) aus Frankreich und Rodney Elongo-Yombo (24) aus Dortmund, wo er es letztes Jahr sogar zweimal in den Bundesligakader schaffte.

Fazit: Der FCS wird sportlich alles daransetzen, wieder einen der ersten drei Ränge zu erreichen. Der Zusammenhalt im Verein und die Euphorie unter den Fans lassen allerdings noch stark zu wünschen übrig. Qualitativ ist man definitiv besser aufgestellt als im letzten Jahr, lediglich quantitativ sollte man sich womöglich noch in 1-2 Mannschaftsteilen verstärken. Auch hier dürfte der Saisonauftakt in Cottbus richtungsweisend werden, dennoch gilt mit diesem Personal nichts anderes als der Aufstiegskampf als Ziel.

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