Sandhausen. Die Enttäuschung über den feststehenden Abstieg des SV Sandhausen aus der 3. Liga sitzt tief – dennoch richtet Cheftrainer Dennis Diekmeier den Blick nach vorn. Vor dem letzten Auswärtsspiel der Saison am Samstag, 10. Mai, um 14 Uhr beim FC Erzgebirge Aue sprach der Coach im Interview über die Niederlage gegen Rostock, die emotionale Aufarbeitung des Abstiegs und eine erfreuliche Personalie aus dem Nachwuchsbereich.
Ein Sinnbild der Saison
Mit Blick auf das jüngste Heimspiel gegen Hansa Rostock, das mit einer Niederlage endete, zeigte sich Diekmeier betroffen:
„Mir tat es extrem leid. Für die Leute hier, die Fans, die Mitarbeiter. Wir waren über das Spiel und die Saison enttäuscht. Wir machen wieder eine richtig gute erste Halbzeit, haben fünf, sechs Chancen. Und bekommen dann im zweiten Durchgang den Elfmeter, liegen zurück und lassen die Köpfe hängen. Dann wurde das Feld zu groß, jeder wollte sein eigenes Ding machen. Das Spiel war ein Sinnbild der Saison.“
Der Abstieg: „Brutale Tage“
Obwohl der Abstieg sich abgezeichnet hatte, fiel die endgültige Gewissheit schwer, so Diekmeier:
„Die Tage danach waren brutal, auch wenn es absehbar war. Doch wenn der Abstieg dann fix ist, ist es dennoch sehr hart. Obwohl wir es mit aller Macht verhindern wollten, ist es uns nicht gelungen.“
Umso wichtiger sei es nun, den Blick nach vorn zu richten:
„Jetzt gilt es, den Fokus auf die letzten Ligaspiele, aber vor allem auf das Finale im Landespokal zu richten. Das Spiel wollen wir mit aller Macht gewinnen.“
Personalsorgen vor dem Spiel in Aue
Das Spiel beim FC Erzgebirge Aue muss der SVS mit einer stark ausgedünnten Mannschaft bestreiten. Neben Langzeitverletztem Timo Königsmann (Reha nach Kreuzbandriss) fallen Taylan Duman, Richard Meier, Lucas Wolf, Patrick Greil, Lucas Ehrlich, Justin Butler, Jonas Carls und Alexander Fuchs verletzungs- oder krankheitsbedingt aus. Zudem ist Marco Schikora gesperrt.
„Die Trainingswoche war schwierig, da wir immer wieder mit krankheitsbedingten Ausfällen oder Verletzungen zu kämpfen hatten.“
Hoffnungsträger aus der U19: Yanis Outman
Eine positive Nachricht bringt der Nachwuchs: Yanis Outman (19) fährt mit nach Aue.
„Er kam 2019 aus Hoffenheim nach Sandhausen und spielt derzeit in der U19. Als 6er, 8er oder 10er fiel er positiv auf. Er hat es, gerade in den Turnierformen, sehr gut gemacht und verfügt über einen guten Abschluss. Wir wollen ihn für seinen Einsatz belohnen!“, so Diekmeier.
Unberechenbarer Gegner aus dem Schacht
Der kommende Gegner hat sich zuletzt stabilisiert. „Aue konnte sich aus dem Abstiegskampf herausziehen. Vielleicht spielen sie befreit auf, vielleicht testen sie neue Dinge. Das ist schwer vorzusehen, weshalb wir uns auf unser Spiel konzentrieren werden.“
Trotz sportlich schwieriger Ausgangslage will sich der SV Sandhausen in den letzten beiden Ligaspielen und im Landespokalfinale mit Haltung präsentieren – und den Fans zumindest im Saisonfinale ein Erfolgserlebnis schenken.