Der FC Erzgebirge Aue zieht die Reißleine: Nach einer enttäuschenden sportlichen Entwicklung und der deutlichen 2:5-Heimniederlage gegen den SC Verl hat der Verein Cheftrainer Pavel Dotchev mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden. Der erfahrene Coach, der insgesamt 171 Spiele für den „Kumpelverein“ an der Seitenlinie stand, wurde am Sonntagmorgen in einem persönlichen Gespräch über die Entscheidung informiert.
Sport-Geschäftsführer Matthias Heidrich begründete die Entscheidung mit der mangelnden Konstanz der Mannschaft: „Die jüngsten Leistungen und Ergebnisse sprechen eine deutliche Sprache. Uns fehlt aktuell die Überzeugung, in dieser Konstellation die Trendwende zu schaffen und unsere ambitionierten Ziele zu erreichen.“ Nach einem furiosen Saisonstart mit vier Siegen aus den ersten vier Spielen konnte Aue dieses Niveau nicht halten. Besonders die schwache Bilanz in den vergangenen Heimspielen – sieben Punkte aus sieben Partien – steht im Kontrast zur starken Heimform der Vorsaison, als die Veilchen noch als beste Heimmannschaft der Liga überzeugten.
Aue-Präsident Roland Frötschner fand in der Mitteilung deutliche Worte des Respekts für den scheidenden Trainer: „Pavel Dotchev hat den Fußball im Erzgebirge über Jahre geprägt und sich um das Ansehen unseres Clubs verdient gemacht. Schon deshalb hätten wir uns alle ein anderes Ende der Zusammenarbeit gewünscht.“ Dotchev hatte in einer schwierigen Phase 2022 die Verantwortung übernommen und war in drei Amtszeiten als Trainer und Sportdirektor tief mit dem Verein verwurzelt.
Auch Dotchev selbst verabschiedete sich erhobenen Hauptes: „Es war mir eine Ehre, für den Kumpelverein tätig zu sein. Ich blicke mit Stolz auf erfolgreiche und emotionale Jahre zurück.“ Der erfahrene Coach, der mehr Spiele in der 3. Liga betreut hat als jeder andere, bedankte sich bei Fans, Mitarbeitern und der Mannschaft, bevor er sich am Sonntagvormittag von seinem Team verabschiedete.
Bis spätestens zur Winterpause will der Verein einen neuen Cheftrainer präsentieren. In der Zwischenzeit übernimmt der amtierende Trainerstab die Verantwortung für das Team. Der Vorstand hat Matthias Heidrich beauftragt, die Suche nach einem geeigneten Nachfolger zu forcieren.