Der TSV 1860 München muss dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) erneut eine positive Fortführungsprognose vorlegen – und ist dafür wie in den Vorjahren auf frische Finanzmittel seines Investors Hasan Ismaik angewiesen. Laut übereinstimmenden Medienberichten benötigt der Drittligist einen Kreditrahmen von fünf bis sechs Millionen Euro, um seine wirtschaftliche Handlungsfähigkeit nachzuweisen.
Bereits im vergangenen Herbst hatte sich der Verein in letzter Minute mit dem jordanischen Geschäftsmann geeinigt und so eine drohende Insolvenz abgewendet. Auch diesmal dürfte Ismaik, der über seine Firma HAM International seit 2011 Gesellschafter ist, das Darlehen bereitstellen. Laut Abendzeitung München soll die Einigung dieses Mal jedoch ohne die internen Konflikte und öffentlichen Auseinandersetzungen ablaufen, die den Klub im Vorjahr in eine tiefe Krise gestürzt hatten.
„Ich bedanke mich bei den beiden Gesellschaftern und insbesondere bei unserem Hauptgesellschafter und finanziellen Unterstützer Hasan Ismaik für seinen kontinuierlichen Einsatz“, hieß es bereits im Vorjahr vom damaligen Sport-Geschäftsführer Christian Werner in einer Klubmitteilung.
Der derzeitige Präsident Gernot Mang gab sich gegenüber der AZ gelassen und optimistisch. Der Verein sei bemüht, die wirtschaftliche Stabilität zu sichern und den Prozess geordnet abzuwickeln.
Die Mittel sollen erneut als Kredit fließen, um das strukturelle Defizit des Traditionsvereins auszugleichen. Ismaik, der im Sommer 2024 einen möglichen Verkauf seiner Anteile ergebnislos verhandelt hatte, dürfte dabei auch eigene Interessen verfolgen: Nur mit gesicherter Lizenz bleibt der Marktwert seiner Beteiligung erhalten.
Parallel beschäftigt der Klub ein weiterer Konflikt. Der vor wenigen Monaten fristlos entlassene Geschäftsführer Oliver Mueller streitet vor Gericht mit dem Verein über eine Abfindung und mögliche Pflichtverletzungen im Zusammenhang mit einem sogenannten „Bridgeloan“-Darlehen. Laut Süddeutscher Zeitung forderte Mueller zuletzt 383.000 Euro, während der Aufsichtsrat seinerseits Schadenersatz in Höhe von 400.000 Euro geltend macht.
Ungeachtet der juristischen Auseinandersetzung muss 1860 München kurzfristig die Fortführungsprognose beim DFB einreichen – und erneut auf die finanzielle Unterstützung aus Abu Dhabi hoffen.
Quelle: Merkur / Kicker / Abendzeitung München / Süddeutsche Zeitung



